Franke, Gideon

Konventikler und Sektengründer, der ein Jahr nach Lenes Umzug ans Luisenufer in der Nachbarwohnung einzieht und bald bei den Nimptschs ein- und ausgeht. Aus Bremen gebürtig und ursprünglich »Klempner oder Schlosser«, hat er einige Jahre in Amerika gelebt, wo er verschiedenen Sekten beitrat und zum Prediger wurde (17/131). Inzwischen ist er Fabrikmeister in Berlin und hat eine eigene Sekte gegründet. Er ist um die Fünfzig (vgl. 26/189), von hagerer Gestalt und »ein ordentlicher und gebildeter Mann, von nicht gerade feinen, aber sehr anständigen Manieren, dabei guter Unterhalter« (17/130). Er möchte Lene heiraten, sich aber, nachdem sie ihm ihr ›Vorleben‹ gestanden hat, zunächst bei Botho von Rienäcker erkundigen, »was es mit der Lene eigentlich sei« (20/150 f.). Bothos warmherziges Zeugnis über Lenes Charakter bestätigt seine eigene Erwartung, dass er mit ihr »eine selten gute Frau« gewinnen würde (20/153). Botho erkennt in ihm einen »Mann von Freimuth und untadeliger Gesinnung« (20/150), wird allerdings auch Zeuge eines Ausbruchs religiösen Fanatismus‘, der zumindest den Leser um Lenes Zukunft ein wenig bangen lässt (vgl. 20/153 f.). Lene selbst ist zuversichtlich, dass es mit dem »Conventikelsche[n]« am Ende »so schlimm nicht sein« wird (19/140). Einige Wochen später findet die Hochzeit statt.