Weißwerth, Eva
Ehefrau von Burkhard Weißwerth, die auf dem Altländer Resthof, den das Paar vor zweieinhalb Jahren bezogen hat, eine »Marmeladen-Manufaktur« mit Gelees aus alten Obstsorten betreibt, die sie bei ihrem »Frühlingsfest« am Pfingstmontag an Hamburger Ausflügler verkauft (185). Sie teilt die vordergründige Schwärmerei ihres Mannes für das Landleben wie auch seine heimliche Verachtung der ländlichen Bevölkerung. Allerdings lässt ihre Begeisterung früher nach als seine, schon im zweiten Winter sucht sie im Internet heimlich nach Jugendstil-Wohnungen in Hamburg-Eppendorf (190), im dritten Frühjahr hat sich auch ihre »Ehrfurcht vor der Kreatur« (275) erschöpft, sie zerschneidet die Schnecken in ihrem Garten bei lebendigem Leibe mit einer Schere und bringt Spinnen in ihrer Badewanne mit heißem Wasser zur Strecke (274). Als dann ihr drittes »Frühlingsfest« wegen schlechten Wetters ins Wasser fällt, ist das Maß endgültig voll, sie wirft ihre Marmeladen und Chutneys »im Wert von tausend Euro« an die Wand (276). Der Tod ihrer Schwiegermutter, die ihrem Mann eine Villa am Jenisch-Park beschert, rettet sie (278).