Winternigg, Herr von

Reicher Gutsbesitzer in der Bezirksstadt W. Er lebt in einem Schloss und besitzt ein großes Jagdrevier. Er wirkt »klein, alt und kümmerlich« und lässt sich von seinem Kutscher durch die Stadt fahren, wobei er die Aufmerksamkeit, die er bei den Einwohnern weckt, ignoriert: »Unbewegt fuhr er durch ein Meer von Grüßen« (157).

Er ist der reichste Mann im Ort und der Einzige, von dem sich der Bezirkshauptmann Trotta Geld leihen könnte, um die Schulden seines Sohnes zu tilgen. Jedoch gilt er als »Unmensch« (395), erscheint Trotta »winzig und gelb« und während Trotta sein Anliegen vorträgt, kommt es ihm so vor, als rede er mit einem »alten, dürren Vogel, der die menschliche Sprache« nicht versteht (397). Nachdem von Winternigg sich die ganze Geschichte angehört hat, bemerkt er nur tonlos, es sei »Sehr bedauerlich«, er besitze jedoch kein Bargeld (398).