Pfarrer in Weng
Hin und wieder besucht der Maler den Pfarrer im Ort, »um mit ihm ›über seine schwarze Katze zu reden, denn über etwas anderes kann man sich mit ihm nicht unterhalten‹«. Die Besuche des Malers gelten denn auch eher seinem guten Wein (19. Tag, 221). Er ist ein Bauernsohn aus Lungau, seine Schwester ist seine Haushälterin, ohne die er nach Meinung des Malers »gar nicht existieren könnte« (ebd., 222). Er sei ein »›absolut guter Mensch‹, wenn auch, wie gesagt, ›hilflos in den einfachsten Dingen. Ganz zu schweigen von Erzbischofbesuchen, wo er ganz und gar versagt‹« (ebd.), denn er »fürchtet sich vor jedem Zeremoniell« und vor allem vor dem Bischof, was der Maler »poetisch« findet (14. Tag, 153). Er sei »ein schwerkranker Mann« und so furchtsam, dass selbst ein Vogel ihn aus der Fassung bringen könne. Dennoch gehe er, wenn es sein müsse, »mitten in der Nacht, in der größten Finsternis« zu einem Sterbenden (ebd.). Er besitze eine sehr gute Bibliothek, könne keine Kanzelreden halten und weine sehr oft (ebd.). Er kennt die Einstellung des Malers zur Kirche und macht keinen Versuch, ihm »mit etwas, wovon er ja selber nicht restlos überzeugt ist, zu kommen« (19. Tag, 222).