Gülistane
Witwe eines Schiffshauptmanns, der vier Jahre zuvor starb. Sie lebt seit drei Jahren im Haus des Teppichhändlers und weiß ihre Reize selbstbewusst und berechnend einzusetzen. Dass sowohl der alte Schalnassar als auch sein Sohn Ganem ihr nachstellen, gefällt ihr. Sie lässt sich von Schalnassar mit großzügigen Geschenken umwerben, erhebt im Gespräch mit Sobeide aber auch Besitzansprüche auf den Sohn. Sie lässt Ganem zunächst in dem Glauben, dass er sie besitzen könne, wenn er nur seinen Vater aus dem Weg schaffe. Als sie aber merkt, dass Sobeide um Ganem wirbt, straft sie ihren Geliebten mit Geringschätzung und weist ihn brüsk ab: »Geh doch selber zu Bett, jähzorniger Ganem, / und lass beisammen, was beisamm' sein will! / Schilt Deinen Vater nicht! Ein alter Mann / weiss richtiger zu schätzen, und ist treuer / als eitle Jugend. Hast Du nicht Gesellschaft? / Des Bachtjar Tochter steht doch da im Dunkeln: / Ich hab' oft sagen hören, sie wär' schön. Auch weiss ich wohl, Du warst verliebt in sie. / Nun gute Nacht.« (V, 53)