Teufel

Kommt herbeigesprungen, als ›Werke‹ und ›Glaube‹ betend auf den reuigen Jedermann warten, der soeben dem Mönch gefolgt ist, um die Beichte abzulegen und das Sterbesakrament zu empfangen. Er wundert sich zwar, dass Jedermann dem Mönch folgt, ist sich aber trotzdem sicher, ihn in der Hand zu haben, weil es keinen größeren Sünder gebe: »Sitzt einer hier unter euch allen, / Der ins Gesicht mir tät bestreiten, / Daß dieser Mensch mir ist verfallen! / Ein prächtig Schwelger und Weinzecher, / Ein Buhl, Verführer und Ehebrecher, / Ungläubig als ein finstrer Heide, / In Wort und taten frech vermessen / Und seines Gottes so vergessen / Wie nicht das Tier auf seiner Weide, / Witwen und Waisen Gutsverprasser, / Ein Unterdrücker, Neider, Hasser!« (IX, 92) ›Werke‹ und ›Glaube‹ verwehren ihm den Weg zu Jedermann und erklären ihm, dass Gott dem gläubigen Sünder verzeiht, weil »die tiefe Reu [...] von Grund die Seel umschafft« (IX, 93). Als er die Sterbeglocke hört und sieht, wie ›Werke‹ und ›Glaube‹ auf die Knie gehen, hält er sich die Ohren zu und geht (vgl. IX, 93).