Lisette
Bediente von Juliane und Henriette. Den unterschiedlichen Charakteren der Schwestern entsprechend, ist sie jeweils »den einen Tag, der sanften Juliane ehrbares Mädchen, und den andern der muntern Henriette wilde Lisette« (II, 1; LM II, 65). Gewitzt und vorlaut, begegnet sie ihrer Herrschaft meist auf Augenhöhe. Zugleich ist sie gutherzig und verfügt über eine ausgezeichnete Menschenkenntnis. Die emotionale Konstellation zwischen Juliane, Henriette, Adrast und Theophan durchschaut sie von Beginn an. Sie möchte für klare Verhältnisse sorgen, indem sie immer wieder auf die Sympathien anspielt, die zwischen Theophan und Henriette sowie zwischen Adrast und Juliane bestehen. Und schließlich ist sie couragiert genug, Theophan ihre Beobachtungen mitzuteilen. Besonders einfallsreich darin, Theophan und Henriette jene Worte in den Mund zu legen, die ihre wahren Wünsche bekunden, dabei diskret genug, um nicht die Etikette zu verletzen, ist sie maßgeblich am glücklichen Ausgang der Handlung beteiligt.