Hilaria (Lelio)
Geliebte des Valer, der sie als »edel« und »aufrichtig« beschreibt (I, 2; LM II, 7). Sie agiert aber auch spöttisch und kritisch. Es ist ihre Idee, in Männerkleidung und unter dem Namen ihres Bruders Lelio aufzutreten, um Valers Vater, den Weiberfeind Wumshäter, für sich einzunehmen (I, 4; LM II, 12). Tatsächlich erwirbt sie sich dessen Sympathie; dazu genügt es, ihm nach dem Mund zu reden. Valers Schwester Laura macht sie als Lelio so erfolgreich den Hof, dass diese sich vorübergehend in Lelio verliebt.
Als sie Wumshäter ihre Doppelrolle eingesteht, verliert sie augenblicklich die als Lelio erworbenen Sympathien, aber hassen kann der seiner Vorurteilshaftigkeit überführte Misogyn sie nun immerhin nicht mehr: »Daß ich Sie nicht hasse, das wird alles seyn, was ich thun kann« (III, 9; LM II, 47).
Hilaria bedeutet ›Die Heitere‹ (lat. hilarus/hilaris). Lelio/Lélio ist ein gebräuchlicher Liebhabername der Comedia dell’arte und der Pariser Comédie italienne.
Abb.: Darstellung des Lélio in Maurice Sand, Masques et bouffons (Comédie Italienne). Teil I. Paris 1860, S. 337 (Tafel 24). - Bildquelle: WikimediaCommons.