Lelio

Sohn des Anselmus und Bruder der Kamilla. In der ganzen Stadt nennt man den leichtsinnigen jungen Mann den »lüderlichen Lelio« (1. Auftritt; LM II, 130), da er sein Geld für ein ausschweifendes Leben durchbringt. Zu seinen Ausgaben zählen Geschenke für Frauen, »Austern und italiänische Weine« (4. Auftritt; LM II, 142), Kleidung und das Spiel. Aus Geldnot und um sich vom Gefängnis freizukaufen, verkauft er das väterliche Haus an Philto, dessen Obhut er anvertraut ist. Seine Tage verbringt er mit Maskarill, seinem Bediensteten, obwohl er weiß, dass Maskarill ein Betrüger und Lügner ist, der ihn bestiehlt.

Als er erfährt, dass Kamilla nicht heiraten kann, weil er das väterliche Vermögen verschwendet hat, plagen ihn Gewissensbisse. Um der Schwester die Heirat mit Leander doch noch zu ermöglichen, bietet er ein Vorwerk zum Verkauf an – das einzige, was er noch besitzt (6. Auftritt). Von dem im Haus versteckten Schatz weiß er nichts. Nachdem er erfahren hat, dass sein Vater zurückgekehrt ist, wirft er sich ihm zu Füssen und bittet ihn um Vergebung, die ihm unter strenger Auflage gewährt wird: »die kleinste Ausschweifung, die du wieder begehst, soll die gewisse Strafe für alle andre nach sich ziehen« (18. Auftritt; LM II, 169 f.).