Just
Tellheims Bursche, aufrichtig, treu und voller Bewunderung für seinen Herrn, ist diesem über das Dienstverhältnis hinaus verbunden. Vor anderen kann der leicht Erregbare auch derb und unhöflich auftreten. Die unverschämte Behandlung Tellheims durch den Wirt etwa nimmt Just als persönliche Beleidigung und verteidigt Tellheim hitzig, nur unwillig sieht er von Handgreiflichkeiten ab (I, 2-4). Paul Werner findet an Just »nicht viel Besonders« (III, 5), ist aber von seiner Ehrlichkeit und Vertrauenswürdigkeit überzeugt (III, 4; LM II, 213).
Als Tellheim ihn aus Geldnot entlassen will und ihm eine Rechnung über den noch ausstehenden Lohn abverlangt, verrechnet Just seinen Lohn mit den Ausgaben, die der Major für ihn und seine Eltern übernommen hat, und erklärt sich zu seinem Schuldner, um bleiben zu dürfen (I, 8; LM II, 182 f.). Tellheims Versuch, ihn durch Aufzählung seiner schlechten Eigenschaften zum Gehen zu bewegen – »Und deine Hartnäckigkeit, dein Trotz, dein wildes ungestümes Wesen […], deine tückische Schadenfreude, deine Rachsucht« –, führt zu nichts: Just vergleicht seine Anhänglichkeit an den Major mit der eines Pudels, der ihm, seit er ihn vor dem Ertrinken gerettet habe, nicht mehr von der Seite weiche, obwohl er noch »keinen Bissen Brod« von ihm bekommen habe (I, 8; LM II, 183 f.). Der Major brauche ihn nun einmal, und er sei »ein Bedienter, der – wenn das Schlimmste zum Schlimmen kömmt, – für seinen Herrn betteln und stehlen kann« (I, 8; LM II, 184).