Aridäus
Der weise, altersmilde König hält Philotas, den Sohn seines Gegners, gefangen. Dabei sieht Aridäus die Kriegsgegnerschaft nicht als persönliche Feindschaft an. Vielmehr erinnert ihn Philotas an dessen Vater, den Freund seiner Jugendzeit, der nun gegen ihn Krieg führt. Er schätzt den hochgesinnten jungen Mann, erkennt aber auch seine übertriebenen Vorstellungen von Ehre und Heldenmut (7. Auftritt; LM II, 372).
Da sein Sohn Polymet seinerseits bei der Gegenseite in Gefangenschaft geraten ist, ist der Austausch der Söhne nur eine Frage der Zeit. Doch Aridäus‘ Hoffnung, den jungen Mann schon bald seinem Vater übergeben und seinen eigenen Sohn wieder in die Arme schließen zu können, wird durch Philotas‘ Selbstmord jäh zerstört. Voller Entsetzen beschließt er, seinen Sohn freizukaufen und danach abzudanken: »Glaubt ihr Menschen, daß man es nicht satt wird?« (8. Auftritt; LM II, 376).