Catt, Joachim de (Joe Hinterhand)
Fiktiver mecklenburgischer Dichter, Dr. phil. (1906-1975), Pseudonym: Joe Hinterhand.
1459 »Gneez hatte seinen Schriftsteller gehabt! zwar geboren als Tagelöhnerjunge auf dem Gut Alt Demwies, seit seiner Verfrachtung in die Domschule auf Magistratsstipendium vom elften Lebensjahr in Anspruch genommen von der guten Stadt Gneez in Mecklenburg. Einen Band Gedichte, zwei Romane hatte der zuwege gebracht, bis er vor den Nazis aus dem Lande laufen mußte; schon unter der britischen Besatzung hatte der Rat der Stadt beantragt, die Wilhelm-Gustloff-Straße neu zu benennen zu Gunsten von Joachim de Catt, auch dem Dreifachen J war als Ausweis für de Catt die Emigration ausreichend erschienen. [...] Zwar hatte ›unser Dichter‹ noch nicht wieder den Weg gefunden in seine stolze Vaterstadt, weder in Person noch brieflich. Kam er einmal zurück aus seinen transatlantischen Gefilden, sollte in Gneez vergeben sein, was 1931 an Ähnlichkeiten im Portrait einer kleinen mecklenburgischen Stadt ein wenig ärgerlich gewesen war, Gneez fand sich kaum klein; sein Jubelfest sollte er kriegen, vorerst hatte Herr Jenudkidse schon den zweiten Rezitationsabend zu Ehren von J. de Catt genehmigt.«
1670 In der Fritz Reuter-Oberschule in Gneez erzählt Frau Dr. Gollnow den Schülern von ihrem »Briefwechsel mit dem Schriftsteller Joachim de Catt, Hinterhand benutzte der als Pseudonym«.
1775 Bei ihrem »Ausflug« nach Mecklenburg 1968 stellt Anita Gantlik fest: »In Gneez gibt es keine Joachim de Catt-Straße«.
Vgl. auch 1548.
Die Figur entstammt der »Skizze eines Verunglückten« (1982), in der Uwe Johnson die Geschichte um einen vermeintlichen Verrat seiner Frau bearbeitet hat.