Creutz, Amalie
Erste Frau von Erich Creutz, Friedhofsgärtner in Jerichow; Nachbarin der Cresspahls; erhängt sich im Oktober 1945.
140 »Erhängte sich im Oktober 1945 in ihrem Schlafzimmer. Sie tat es am hellichten Tag, zur Mittagszeit, vielleicht in der Hoffnung, sie würde noch rechtzeitig gefunden [...]. Sie war im dritten Monat schwanger, von irgend einem der elf Sowjetsoldaten, die sie im Gräfinnenwald vergewaltigt hatten. Das Gesuch des Bürgermeisters Cresspahl um eine Abtreibung wurde im Krankenhaus von Gneez und im Gesundheitsamt Schwerin zurückgewiesen. (Und Cresspahl wurde von der Spionageabwehr der Roten Armee in Haft genommen.) Nun hatte Amalie Creutz Angst vor ihrem Mann, der noch in französischer Gefangenschaft lebte. Sie hatte Angst vor der öffentlichen Meinung Jerichows, die Creutz hindern würde, ihr zu glauben.«
855 Kommt nach Lisbeth Cresspahls Tod (1938) und nach dem Weggang verschiedener Haushälterinnen »an zwei Tagen der Woche zum Saubermachen« zu Cresspahl.
1235 Nach ihrem Selbstmord muss Jakob Abs sie »von ihrer Drahtschlinge abschneiden«, und seine Mutter sie waschen und umkleiden, weil der alte Creutz vor dem Anblick seiner Schwiegertochter Angst hat. Auf Gesines Betreiben organisieren sie auch die Beerdigung. Amalie hat einen Brief an den inzwischen von den Sowjets inhaftierten Cresspahl hinterlassen, »der kam zu Cresspahls Sachen unter die Dielen«.
Vgl. auch 754. 783. 853. 1044. 1045. 1183. 1194. 1220-1221. 1236. 1243.