Fuchs, Jakobs (›Jakob sin Voss‹)
Eines der beiden Pferde, mit denen Jakob Abs und seine Mutter bei ihrer Flucht aus Pommern in Jerichow ankommen. Jakob hängt an dem Pferd und mag es nicht verkaufen, obwohl er seit seiner Lehre bei der Eisenbahn keine Verwendung mehr dafür hat. Er gibt es auf Johnny Schlegels Hof, wo es als Reit- und Wagenpferd dient. Nach Johnny Schlegels Verurteilung und der Auflösung seiner »Kommune« 1953 durch die Sowjetische Besatzung wird »Jakob sin Voss« geschlachtet.
997 Am Tag der Ankunft in Jerichow lässt Jakob die zwölfjährige Gesine auf seinem Fuchs reiten, nachdem sie vorgegeben hatte, reiten zu können. Sie fliegt »zum großen Erstaunen des Tiers kopfüber über seinen Kopf, ihm vor die Füße. Das Tier hatte sich mit solcher Gewalt angehalten, von unten sah es aus, als werde es gleich nach vorn kippen. Es sah mich vorwurfsvoll an.«
1192 Wie Jakob zu dem Fuchs kam: Nach dem Tieffliegerangriff auf den Flüchtlingstreck, dem er und seine Mutter sich angeschlossen hatten, »war ein Pferd übrig, der Fuchs«. Nun konnten die Absens zweispännig fahren. Ihr eigenes Pferd war ein alter ›klappriger Wallach‹ (vgl. 1232).
1243 Die zwölfjährige Gesine kommt sich oft in Jakobs Blick »unausweichlich festgehalten vor; sie mußte oft an seinen Fuchs denken, der beim Trinken die Augen auf den Menschen abwandte, der ihm den Eimer hielt«.
1273-1274 Bei den Erntearbeiten auf Johnny Schlegels Hof im Sommer 1946 geht Gesine »gern neben Jakobs Fuchs und wollte von ihm wiedererkannt sein. Es sollte Zärtlichkeit sein, wenn ich ihm ins Kopfgeschirr faßte wie zum Führen, es war eher zum Festhalten.«
1513 Johnny Schlegel berichtet dem aus Fünfeichen zurückgekehrten Cresspahl, dass Jakob den Fuchs nicht verkaufen wolle, obwohl er inzwischen eine Eisenbahnerlehre in Gneez mache. »Ob Cresspahl da mal mit ihm reden könne von Mann zu Mann.«
1514-1516 Am Tag von Cresspahls Rückkehr aus Fünfeichen darf Axel Ohr zu seiner Freude mit »Jakob seinem Fuchs« zum Jerichower Bahnhof reiten, um Gesine abzuholen und zu ihrem Vater zu bringen, und später beide mit dem vom Fuchs gezogenen Gummiwagen nach Jerichow fahren.
1843-1844 Am 11. Mai 1953 ist die Studentin Gesine Cresspahl auf Johnny Schlegels Hof zu Besuch, den seine Tochter Inge Schlegel nach seiner Verhaftung erfolglos weiter zu bewirtschaften versucht. Gesine wird unfreiwillig Zeuge, wie Jakobs Fuchs getötet wird. Als ihm in der Futterküche »das Bolzenschußgerät auf die Stirn gesetzt wurde, schloß es vertrauensvoll die Augen; dies war etwas Neues von den Menschen. Nach dem Tod, auf die Seite geschlagen, zuckten die Beine heftig, durcheinander, schlugen ausdauernd gegen den hallenden Boden [...]. Das gutmütige Tier, Jakob sin Voss, ein widerliches Stück Fleisch in blondem Fell war es mit einem Mal; kenntlich noch an den offenen Augen.«