Köpcke, Mine (Mining)
Frau des Bauunternehmers Willi Köpcke in Jerichow.
1042-1043 Muss im Sommer 1945 als Vertreterin ihres (noch) verschollenen Mannes den Bau des Zauns leiten, mit dem die Sowjetische Besatzung die Bäk von der übrigen Stadt abtrennen lässt. Sie spart dabei mit der Farbe. Als sie ihre Rechnung präsentiert, bestellt Bürgermeister Cresspahl sie aufs Rathaus und »rechnete ihr vor auf Quadrat und Kubik, daß sie Schmu gemacht hatte«. Sie besteht auf ihrer Rechnung. »Geld bekam sie vorerst nicht, und sie rechnete es Cresspahl als russisches Geschäftsgebaren an, als seine Schuld übrigens.«
1078 Cresspahl akzeptiert, dass sie ihre Forderungen aus dem Bau des Zaunes mit den Steuerforderungen der Stadt an sie verrechnen kann.
1355-1357 Im Herbst 1945 schlägt Stadtkommandant Pontij ihr und Bergie Quade die »Gründung / einer Ortsgruppe / einer Partei / des Liberalismus / (oder: der Liberalität) und / der Demokratie Deutschlands« vor. – »Mining stak in einem fast neuen Kleid, im Rücken mit zwei Stegen geweitet, erworben dem verwitweten Duvenspeck zuliebe, sie fühlte sich neuerdings noch einmal als Frau.« – Den Vorsitz des LDPD-Ortsvereins Jerichow übernimmt dann keine der beiden Frauen, sondern Böhnhase, dessen »männlichen Appetit« sie unterschätzt hatten.
1372-1373 Verhältnis mit Eduard Duvenspeck. – Um ihre Flüchtlingseinquartierungen loszuwerden, setzt sie sich politisch für die »Vergrößerung des Wohnraums« ein.
1489 Als ihr Mann aus sowjetischer Gefangenschaft zurückkehrt, verlässt Duvenspeck die Stadt, und »wenn Mine Köpcke eine ganze Weile nicht zu sehen war auf der Stadtstraße, danach gleich müde wie zahm, so war sie gewiß für ein anderes Vergehen verhauen worden«.
1534 Ist »seit der häßlichen Auseinandersetzung mit ihrem Mann über Gaswerksdirektoren namens Duwenspeck [sic!] dem innerlichen Wesen und der Religionsausübung bedenklich zugeneigt«.
Vgl. auch 1044. 1063. 1184. 1207. 1394.