Niemöller, Martin
Evangelischer Theologe (1892-1984). Im Ersten Weltkrieg U-Boot-Kommandant, gründete 1933 den Pfarrernotbund (Bekennende Kirche), 1937-1945 in den Konzentrationslagern Sachsenhausen und Dachau.
426 Im Januar 1934 »hatte Brüshaver die Erklärung von Niemöllers Pfarrernotbund verlesen: man müsse Gott mehr gehorchen als den Menschen«. Im März wurde er von der Superintendentur in Gneez verwarnt, »weil er immer noch nicht aus dem Pfarrernotbund ausgetreten war«.
645 Brüshavers Reflexionen anlässlich des Prozesses gegen Niemöller im Februar/März 1938 und seine Internierung im KZ Sachsenhausen: »Die Herren hatten sich nicht gescheut, einen Pfarrer Niemöller zu verurteilen, einen Seeoffizier, Freikorpskämpfer, der seit 1924 bei jeder Wahl für die N.S.D.A.P. gestimmt hatte.« Brüshaver gefällt nicht, dass Niemöller sich im Prozess »berief auf sein Glückwunschtelegramm an Hitler, wegen Deutschlands Austritt aus dem Völkerbund, es sah doch etwas händlerisch aus. [...] Unterschreiben wollte Brüshaver von Niemöllers Meinungen am ehesten, daß es von der Schrift her nicht angehe, die Taufe durch den Stammbaum auszuwechseln.«
1612 Gesines Freundin Anita Gantlik, für die eigentlich die Dompfarrei von Gneez zuständig ist, geht in Jerichow zu Brüshavers Konfirmandenunterricht, weil der Dompfarrer gegen Bischof Dibelius hetzt. Brüshaver dagegen »wollte es noch einmal versuchen mit seinem Martin Niemöller, im Rat der E.K.i.D., Unterzeichner der Schulderklärung von Stuttgart und Verfasser der Meinung, sämtliche Besatzungsmächte sollten abziehen aus Restdeutschland und es durch die Vereinten Nationen am Frieden halten«.
Vgl. Jahrestage-Kommentar zu 426,15 f. und 1612, 29-33.