Rex (King)
Deutscher Schäferhund, den Dr. Semig sich im Frühjahr 1933 kauft. Nach der Emigration der Semigs im Dezember 1937 übernimmt Cresspahl den Hund und nennt ihn ›King‹. Um ihn nicht in die Hände des Nazis Friedrich Jansen fallen zu lassen, verkauft er ihn an einen Ingenieur in Berlin-Grunewald.
431 »Rex hieß der Schäferhund, den die Semigs seit dem Frühjahr hielten.«
656 Drückt sich nach der Abreise der Semigs »verwirrt und verloren« auf Cresspahls Hof herum. »Das war der Hund King, der Rex geheißen hatte, als er noch Hof und Haus eines jüdischen Tierarztes in Jerichow bewachen sollte«.
665 Friedrich Jansen will den Hund kaufen, aber das ›abartige Tier‹, »das die arische Rasse an Juden verraten hatte«, knurrt ihn an. Cresspahl verkauft ihn vorsorglich an einen Ingenieur in Berlin-Grunewald.
1267 Nach Kriegsende bekommt Gesine ein Care-Paket, »abgegeben von einem Mann mit Motorrad aus Berlin«. Erst später erkennt sie an einer beiliegenden Fotografie »dreier strammer Schäferhunde«, dass es eine »Nachricht aus dem Grunewald, von Dr. Semigs Rex« ist.
1527 Gesine über die geringen Chancen für Cresspahl, nach seiner Entlassung aus Fünfeichen im Mai 1948 im Westen Fuß zu fassen: »Zwar im englischen Sektor von Berlin gab es einen Ingenieur für Wasserbau, dem hatte Cresspahl einmal einen Schäferhund mit vorzüglichen Papieren verkauft, den hatte Gesine im vorigen Sommer getroffen auf der Dorfstraße von Ahrenshoop, bei dem wäre er für eine Woche willkommen gewesen. Dafür war er zu beschädigt.«
1849-1850 Imaginiertes Gespräch Gesines mit einem »Sachwalter der ostdeutschen Republik« (1847): Danach hat sie nach ihrer Flucht nach Westberlin 1953 die ersten Monate in der Villa des Ingenieurs im Grunewald verbracht. Sie gibt an, den Hund vor seinem Tod noch einmal gesehen zu haben: »Ein eigensinniger Patriarch von einem Schäferhund, schwarzgrau am ganzen Leibe. Tat beim Ausgehen, als könne er doch noch sehen. Ist 126 Jahre alt geworden nach menschlichem Ermessen.« Daraus schlussfolgert das Gegenüber: »Demnach sind Sie spätestens im Jahre 1951 in Berlin gewesen, um vermittels verbrecherischen Umrechnens in westlichem Bargeld Artikel des Tischlerbedarfs zu erwerben?«
Bei der Berechnung von Rex' Alter folgt Gesine der allgemeinen Faustregel, wonach ein Hundejahr sieben menschlichen Lebensjahren entspricht. Demnach müsste Rex 18 Jahre alt geworden sein.