Warnke
Johannes (Hans) Warnke (1896-1984), deutscher Politiker. 1924-1933 Landtagsabgeordneter für die KPD in Mecklenburg, 1933-1935 Zuchthaus Dreibergen-Bützow, 1939-1945 KZ Sachsenhausen. 1945 Oberbürgermeister von Güstrow, 1946-1949 Innenminister in Mecklenburg; 1949-1963 Abgeordneter der Volkskammer; 1949-1952 Staatssekretär im Innenministerium der DDR u.a.
197-198 Im März 1933 machen Sozialdemokraten in Lübeck sich Gedanken darüber, »ob die Sozialdemokratie nunmehr eine Hilfe für die Kommunisten mit ihrer Würde vereinbaren könne. Denn die mecklenburgischen Landtagsabgeordneten Warncke, Schröder, Quandt, Schuldt, waren auf der Flucht [...]. Jedoch hatten die Kommunisten mit den Nazis gegen die Sozialdemokratie paktiert. War ihnen das Schlagwort ›Sozialfaschisten‹ je zu vergeben?«
295 Einige Tage später weiß Peter Wulff zu erzählen, dass Warnke in Neustrelitz verhaftet worden ist.
1627 Im Mai 1949 macht Schuldirektor Julius Kliefoth sich beim Innenminister Warnke unbeliebt, weil er sich weigert, als Wahlleiter bei den Wahlen zum 3. Deutschen Volkskongress Wahlfälschungen vorzunehmen. Auf Warnkes persönliche Aufforderung, leere Stimmzettel als Voten für die SED zu zählen, beurlaubt er sich selbst »aus philologischen Gründen« vom Amt des Wahlleiters; »wie konnte dem kämpferischen und parteiischen Minister W. ein Beamter gefallen, der nimmt sich fast einen ganzen Montag frei, aus eigenem Gutdünken und Ungehorsam?« Der Vorgang ist vermutlich einer der Gründe für Kliefoths bald darauf folgende Absetzung als Direktor der Fritz Reuter-Oberschule.
Der Name erscheint im Roman in wechselnder Schreibung: ›Warncke‹ und (recte) Warnke.