Asdod (Aschdod)
Asdod ist neben Ekron, Askalun und Gaza eine der »menschenreichen und tempelhütenden Großstätten« (IV, 694 f.) des Philisterlandes, vor deren Toren die Midianiter auf ihrem Weg von den Weideplätzen bei Dotan nach Ägypten ihren Handel aufschlagen, um ihre »transjordanischen Kramwaren« feilzubieten (IV, 695). Ihr neu erworbener Jungsklave Joseph-Usarsiph macht dabei den Schreiber und verzeichnet die Geschäfte (ebd.).
Die Stadt liegt zwei Stunden von der Küste entfernt, mit der es durch eine »von Geschrei erfüllte, mit Ochsenkarren und Pferdegespannen bedeckte Hafenstraße« verbunden ist (ebd.). Ihr Stadtgott ist der Fischgott Dagon.
Je mehr sich die Karawane dem Philisterland nähert, um so »höher von Tag zu Tag« schlägt Joseph das Herz, weil er weiß, »daß bald der Punkt erreicht sein mußte, wo er [...] nur noch um einen seitlichen Abstand [...] vom Vaterherde entfernt sein würde« und von dem an sich dieser Abstand täglich wieder vergrößern würde. »Bei Asdod ungefähr [...] war es so weit« (IV, 695).
Asdod ist Ägypten tributpflichtig. Sein Stadtfürst, Milkili, ist aber, wie Echnatôn klagt, »mehr als wankel« und »von Gesinnung so häßlich, daß er Pharao nicht von ganzer Seele liebt und auf Verrat und Abfall sinnt« (V, 1477). Josephs Wirtschaftspolitik bringt ihn wie viele aufrührerische Stadtkönige in den Ost-Provinzen zur Räson und erspart es dem zartbesaiteten Pharao, »sein Schwert zu färben« (V, 1768).
Vgl. Karte von Kanaan. – Asdod ist mit Ekron, Askalun, Gath und Gaza Mitglied des philistischen Fünfstädtebundes, von dem die Bibel berichtet (vgl. Josua 13,3; Richter 3,3 und 1. Samuel 6,7) und worauf die Rede von einem »Fürstenbund« anspielt, dessen Haupt Gaza sei (IV, 694). – Biblischer Name: Aschdod. – Heutige Namen: Aschdod oder Ashdod; vgl. Wikipedia-Artikel.