Garizim und Ebal
Die Stadt Schekem liegt zwischen den Bergen Garizim (im Süden) und Ebal (im Norden), weshalb sie auch »Mabartha oder Pass« genannt wird (IV, 71). Der Ebal mit seinen »kahlen Klippen« (IV, 160) ist der »Fluchberg«, in dessen Schluchten allenfalls »Ziegen nach trockenen Kräutern kletterten« (IV, 167); der oben zwar ebenfalls felsige, an seinen Hängen aber fruchtbare Garizim (vgl. IV, 164) ist der »Berg des Segens« (IV, 167).
Die Bezeichnungen ›Fluchberg‹ und ›Berg des Segens‹ folgen Deuteronomium 11,29; die Bezeichnung Schekems als Pass zwischen beiden Bergen folgt Jeremias I, 236. – In einem Brief an seine amerikanische Übersetzerin Helen T. Lowe-Porter vom 18.1.1934 erklärt Thomas Mann auf deren Nachfrage: »Der Fluchberg oder Berg des Fluches ist der Ebal, im Gegensatz zum Garizim, dem Segensberg.« Fluch bedeute hier soviel wie »Verdammung zur unfruchtbaren Öde« (Selbstkommentare, 82).