Basch, Daniel
Der Böttcher Daniel Basch ist ein kleiner Mann mit blaßblauen Augen, »eine grüblerische Natur, bei alle dem aber kein übler Handwerksmeister« (III, 459-460). Die Lebensgeschichte des rechtschaffenen Mannes ist vor allem dadurch geprägt, dass der fast alles verliert, was ihm wichtig ist: Seine Frau Line – eine der Töchter des alten Hafenmeisters Peters, die er im Alter von schon fünfzig Jahren geheiratet hat – stirbt im Kindbett nach der Geburt ihres zweiten Kindes, das ebenfalls stirbt. Sein Sohn Fritz wandert nach Amerika aus. Auch sein Geschäft geht immer schlechter, weil sein bester Kunde, die Petersensche Brauerei, unter der Konkurrenz einer neuen, moderneren Brauerei leidet und der Inhaber selbst schließlich gar einer Typhusepidemie zum Opfer fällt.
Allein die kleine Magdalena und seine Mieterin Riekchen Therebinte scheinen noch für etwas Freude in Daniels Leben zu sorgen. Als dann aber seine Schwester Salome stirbt, der ›Amerikaner‹ ihm die (wie sich später herausstellt: falsche) Nachricht vom Tod seines Sohnes überbringt und zuletzt auch noch der Dompfaff, Daniels einzige Erinnerung an seinen Sohn, verloren geht, verfällt er in eine tiefe Depression und unternimmt schließlich einen Selbstmordversuch. Er überlebt knapp, liegt fortan aber in geistiger Umnachtung. Dann vollzieht sich die Wende: Der totgeglaubte Fritz kehrt aus Amerika wieder und Magdalena bringt den Dompfaff zurück, den ihr Bruder gestohlen hatte. Der Gesang des Vogels lässt Daniel aus seiner Umnachtung erwachen, er genest rasch und baut mit Fritz sein Geschäft wieder auf. Zu seiner Zufriedenheit heiratet sein Sohn die auch von ihm geschätzte Magdalena. Daniel stirbt am Tag der Hochzeit.