Riekchen Therebinte
Riekchen Therebinte ist ein kleines, mageres und herzensgutes »fünfzigjähriges Frauenzimmer« (III, 481), an die Daniel seine Wohnstube vermietet, nachdem Fritz nach Amerika gegangen ist. Sie war früher Kammerjungfer, ein Beruf, den sie bei gegebenem Anlass zuweilen immer noch ausübt. Finanziell ist sie recht gut gestellt. Ein »kleines boshaftes Mädchen« hat mal über sie gesagt, dass sie »ein hüpfendes Gerippchen« sei (III, 481). Sie behandelt ihre augenscheinlich kuriose äußere Erscheinung mit Gelassenheit und Humor, hält sich aber etwas auf ihre »weitläufige Stirn« zugute, weshalb sie, »wenn die Schönheit eines jungen Mädchens gelobt wurde, selten, wiewohl etwas zaghaft, zu bemerken unterließ: ›Ja, hübsch, recht hübsch! Aber die Stirn, ist die nicht etwas unbedeutend?‹ Sie wurde dann meistens ausgelacht, und sie selber lachte mit; denn Neid und Bosheit waren nicht dahinter; sie wollte nur in Betreff der Schönheit sich doch ein wenig in Erinnerung bringen. Die niedrige Stirn ihres Mietsherrn pflegte sie stets voll wahren Mitleids zu betrachten und erwähnte ihrer niemals gegen Andere«. (III, 481)
Sie nimmt Anteil an Daniels Leid und ist ihm in seinem Unglück eine treue Stütze.