Hans

Der »Jurist« (III, 581) Hans ist der Ich-Erzähler der Novelle. Er ist ein »echter Sohn eines alten städtischen Geschlechts« (III, 583). Im Herbst 1884 erhält er einen Brief von der Hand eines »lang verschollenen Freundes« (III, 632): Franz Jebe. In der Rahmenhandlung der Novelle erzählt er, wie es dazu kam, dass Franz lange Jahre verschollen war. Rund dreißig Jahre zuvor haben sich die beiden das letzte Mal gesehen. Hans begleitete Ende Juni 1856 eine alte Tante zu einem Sommeraufenthalt in Bad Reichenhall. Als er dort in den Kurgarten ging, traf er seinen Studienfreund Franz, den er erst nicht richtig erkannte, weil dieser sich seit dem Studium stark verändert hatte. Da Hans sich erkundigte, wie es Franz seit dem Studium ergangen ist, bat dieser ihn, ihn in das Zimmer zu begleiten, das er in Reichenhall gemietet hat. Dort erzählte Franz ihm seine Lebensgeschichte – die Binnenhandlung – oder, wie er selbst sagt, sein »schweres Bekenntnis« (III, 585). Es wird klar, dass Hans seiner Frau Else Sterbehilfe geleistet hat. Besonders tragisch ist dieser Umstand, weil er nach ihrem Tod herausgefunden hat, dass er sie hätte retten können. Hans reagiert auf Franz' Verhalten zunächst entsetzt, gelangt am Ende seiner Erzählung aber zu einer differenzierteren Einschätzung: »Ob eine solche Buße« – Franz' dreißig Jahre währende Arbeit als Arzt in Afrika nämlich, die sein Verschwinden erklärt – »nötig, ob es die rechte war, darüber mag ein Jeder nach seinem Inneren urteilen; daß mein Freund ein ernster und rechter Mann gewesen ist, daran wird Niemand zweifeln.« (III, 633)