Wieb
Kind eines Matrosen und einer Wäscherin, »die ihr Kind sauberer hielt als, leider, ihren Ruf« (III, 65). Wieb hat als Kind ein »Madonnengesichtlein«, ein Gesicht, »das man nicht gut leiden sehen konnte« (III, 66). Heinz ist schon in Kindertagen in Wieb vernarrt, nimmt sie in ein »Schutzverhältnis« (III, 68) und verteidigt sie gegen Beschimpfungen und Demütigungen jeglicher Art. Auf einem ihrer wiederholten Bootsausflüge kaufen sie einen Ring, der zum Symbol ihrer Beziehung wird.
Nach Heinz‘ Verschwinden wartet Wieb lange auf ihn, versucht auch, dem Postboten den Brief von Heinz abzukaufen, den sein Vater nicht haben will, geht dann aber eine Ehe mit dem Matrosen Jochum ein, der auf England fährt (III, 111). Sie arbeitet in der Schenke ihres Schwiegervaters, wo sie von den Männern bedrängt wird. Allerdings scheint sie auch nachzugeben, wenn es sich dabei um einen hübschen Jungen wie Gründling handelt. Insgesamt scheint sie in die Fußstapfen ihrer Mutter getreten zu sein. In dieser Schenke treffen Heinz und Wieb nach langen Jahren wieder aufeinander, nur um festzustellen, dass eine gemeinsame Zukunft nicht mehr möglich ist. Als Wieb von Heinz‘ erneuter Abreise erfährt, versucht sie Hans Kirch dazu zu bewegen, den Sohn zurückzuholen.
Die Geschichte Wiebs nimmt ein versöhnliches Ende. Denn Hans erkennt, dass Wieb die einzige ist, die ihr ganzes Leben – auch im Gegensatz zu ihm selbst – zu seinem Sohn gehalten hat. Es scheint ihm, als sei sie die einzige, die ihn überhaupt je richtig gekannt hat. Dafür nimmt er sie für den Rest seines Lebens zu sich und bedenkt sie auch in seinem Testament. Auch Wieb kümmert sich um Hans, der durch seinen Schlaganfall auf Hilfe angewiesen ist. Die Beziehung, die Heinz verwehrt blieb, scheint sich hier doch auf ganz andere Art zu erfüllen.