Barbara (Großmutter)
Älteste ihrer Familie. Bei der Taufe der kleinen Barbara, ihrer Urenkelin, erzählt sie, wann der Saal gebaut wurde, in dem die Taufe stattfindet. Ihre Geschichte ist Gegenstand der Novelle: Sie erzählt, wie sie ihren Ehemann, den »Großvater«, kennengelernt hat. Denn zu beider Hochzeit wurde der Saal gebaut.
Indem sie sich der Vergangenheit erinnert, scheinen neben der Familiengeschichte die gesellschaftlichen Veränderungen auf, die sich im Lauf ihres Lebens vollzogen haben: Früher habe noch jeder »den Rock nach seinem Stande« getragen (I, 292). Doch jetzt, so scheint ihr, wollen alle mitregieren. Ihr Enkel gibt ihr Recht: Wir »werden alle Freiherrn, ganz Deutschland, mit Mann und Maus« (I, 293). Obschon sie jene frühere »stille, bescheidene Zeit« (I, 293) der Gegenwart vorzieht, ist sie im Kreis ihrer Familie doch geborgen. Die Liebe und Achtung, die man ihr entgegenbringt, scheinen sie mit Zufriedenheit und Glück zu erfüllen (I, 293).
Bedeutsam ist, dass ihre Urenkelin ihren Namen trägt und ihr »Ebenbild« ist (I, 294). Die Eingebundenheit in die Familie erscheint so als Teilhabe an einem höheren Kreislauf, der alle ›prosaischen‹ Veränderungen überdauert und Halt verspricht.