Franziska

Kaufmannstochter, Fritz’ Schwester und liebevoll Fränzchen genannt. Sie ist hübsch und hat eine »schlanke, wohlproportionierte Figur«, geht aber »wie eine Bachstelze« (I, 355), weil sie mit den Knien immer gegen ihren Rock stößt. Sie kennt Constantin schon, als sie noch in die Schule geht, und verliebt sich als junge Erwachsene in ihn. Zu dieser Zeit geht sie ihrem Vater im Kontor immer zur Hand. Denn sie ist klug und kann sehr gut rechnen. Sie weiß zwar, dass ihr Vater eine tiefe Abneigung gegen Soldaten hegt. Trotzdem genießt sie das junge Glück mit Constantin. Constantin scheint auch um ihre Hand anzuhalten, die Franziskas Vater ihm aber offensichtlich verweigert. Franziska und Constantin tanzen jedenfalls ein letztes Mal an Fritz’ Hochzeit zusammen. Constantin verlässt die Stadt und somit auch Franziska. Diese meidet daraufhin ihren Vater: War sie früher »die Einzige von den Kindern, die bei Gelegenheit mit dem Vater ein Wort zu reden wagte«, so spricht sie als Erwachsene »nur das Notwendige, und wenn sie just gefragt wurde« (I, 360). Sie scheint ihren Vater so dafür zu strafen, dass er ihr Glück verhindert hat. Sie heiratet nie, trägt aber immer eine Locke Constantins in einem Kristall um den Hals. Der Verlust des Geliebten scheint zudem Auswirkungen auf ihre Konstitution zu haben. Denn sie erkrankt schnell und stirbt früh, nachdem sie noch einige Jahre mit Fritz und seiner Frau zusammengewohnt und keinen anderen Mann mehr angeschaut hat.