Houpflé, Diane
Felix Krull hat bei der Zollkontrolle in Paris seiner eleganten Nachbarin Schmuck gestohlen, ohne dass sie es bemerkt hat. An seinem zweiten Arbeitstag als Liftboy im Hotel trifft er die etwa vierzigjährige Dame mit den goldbraunen Augen wieder: Madame Houpflé heißt sie.
Er hilft ihr aus der Nerzjacke, worauf sie spricht: »Du entkleidest mich, kühner Knecht?« (II, 9., 438). Ein heftiger Kuss besiegelt die Verabredung für die Nacht. Sie erweist sich auch dann als »sehr ausdrucksvoll«, denn sie begleitet das Geschehen mit vielen Worten. (Ihr Gatte, ein elsässischer Fabrikant ist nur reich).
Schließlich gesteht er ihr den Diebstahl, was sie nun vollends begeistert; auf ihren Wunsch nimmt er weitere Juwelen und Geld, um seine Hermes-Rolle ganz zu erfüllen. Von ihr lernt er, wer Hermes war, denn sie schreibt Romane unter dem Namen Diane Philibert.