Araktschejew, Graf (Sila Andrejitsch)

General der russischen Armee und Kriegsminister, der nach dem Frieden von Tilsit (1807) neben Speranski engster Berater des Kaisers Alexander bei dessen liberalen Reformplänen ist (2/III,IV,744). In Petersburg hat er den Spitznamen Sila Andrejitsch (2/III,IV,746). Er verbreitet Angst (2/III,IV,746), denn er ist »pedantisch, grausam und unfähig, seine Ergebenheit anders auszudrücken als durch Grausamkeit«, dabei aber selbst ein »Feigling«, der Gefahrensituationen meidet (3/I,V,32). Dass dieser »ungebildete, ungeschliffene« Mann bei einem kultivierten und sensiblen Herrscher wie Alexander I. zu so hoher Position gelangen kann, erklärt der Erzähler damit, dass solche Menschen im »Mechanismus eines Staatsorganismus« gebraucht werden wie »Wölfe im Organismus der Natur« (ebd.). Er ist ein »Mann mit langer Taille, einem länglichen, kurzgeschorenen Kopf und dicken Runzeln, finster zusammengezogenen Brauen über braungrünen, stumpfen Augen und einer roten Hängenase« (2/III,IV,747).

Er behandelt Andrej Bolkonski, der ihn im August 1809 wegen seines Memorandums zum Militärstatut aufsucht, mit demonstrativer Herablassung (2/III,IV,747f.).

Graf Alexej Andrejewitsch Araktschejew (1769-1834) war von 1808 bis 1825 Kriegsminister und enger Vertrauter Alexanders I.