Dochturow

Russischer General. Beim Kriegsrat vor der Schlacht bei Austerlitz verfolgt er, anders als die meisten anderen Generäle, die endlose Verlesung des Schlachtplans mit einer »eifrigen und bescheidenen Miene« (1/III,XII,459). Jahre später, bei der Debatte der Generäle in Fili über das Schicksal Moskaus, spricht sich der »kleine, rundliche« Mann (3/III,IV,403) mit Bennigsen, Jermolow und Rajewski für eine Verteidigung Moskaus aus (3/III,IV,405). Im Oktober 1812 schickt Kutusow ihn nach Fominskoje, wo er eine kleine französische Einheit unter dem Kommando von Broussier angreifen soll (4/II,XV,739). Unterwegs erfährt er, dass inzwischen die gesamte Grande Armée bei Fominskoje steht, und besteht gegenüber Jermolow darauf, Kutusow umgehend zu benachrichtigen und dessen Weisungen abzuwarten (4/II,XV,742). Diese Mission nimmt der Erzähler zum Anlass für eine Lobrede auf den »bescheidene[n] kleine[n] Dochturow«, der allseits »für unentschlossen und wenig scharfsinnig« gehalten werde, den man aber tatsächlich »in sämtlichen Kämpfen der Russen mit den Franzosen« überall dort als Befehlshaber antreffe, »wo immer die Lage schwierig ist« (4/II,XV,739f.).

Dmitri Sergejewitsch Dochturow (1759-1816), seit 1810 General der Infanterie, war an fast allen Schlachten gegen Napoleon beteiligt.