Paepcke, Ulrike (gen. Alexandra)

Erstes Kind von Hilde und Alexander Paepcke, geboren 1933 in Jerichow, gestorben mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern Eberhardt und Christine bei einem Tieffliegerangriff im Frühjahr 1945 in Pommern.

635 Alexandra ist vier Monate jünger als Gesine, demnach im Juli 1933 geboren.

828-829 Als Gesine Cresspahl nach dem Tod ihrer Mutter für mehr als ein halbes Jahr bei den Paepckes in Podejuch verbringt, wird sie von Alexandra und Eberhardt »genau darauf angesehen, ob sie ihnen etwas wegnahm. Sie nahm ihnen nichts weg. Alexandra behielt ihren Platz neben der Mutter, Dick Eberhardt mußte seinen neben ihr nicht opfern«.

878-887 Ferien in Althagen im Sommer 1942 mit Gesine und dem siebenjährigen Klaus Niebuhr. – Alexandra kann beim ›Mensch ärgere dich nicht‹-Spiel schlecht verlieren, »in ihrer Haut schlug das Erröten ganz tief durch, und dafür schämte sie sich noch«. – Alexandras Erlebnis mit der Kuh von Bauer Niemann.

936 Bei Gesine Cresspahls Übergang aufs Gymnasium soll sie zwischen Gneez und Stettin wählen. »Alexandra Paepcke wäre gern mit mir zusammen auf die Kaiserin Auguste Viktoria-Schule in Stettin gegangen, nicht allein, weil die nach den großen Angriffen auf Stettin als Landschulheim nach Rügen evakuiert wurde. Ich hätte Alexandra den Gefallen tun mögen; Alexandra war mein liebstes Kind unter allen.« Gesine möchte in der Nähe des Vaters bleiben.

951-956 Ferien in Althagen im Sommer 1944, zum ersten Mal ohne den Vater.

973 »Im März [1945] wurde ein Lastwagen der Heeresintendantur Stettin auf einer Landstraße in Vorpommern von sowjetischen Tieffliegern beschossen und brannte halb aus. Bis auf den Fahrer wurden alle Insassen getötet. Cresspahl bekam das Telegramm erst, als Hilde Paepcke mit Alexandra und Eberhardt und Christine schon begraben waren in einem Grab, das wir nach dem Krieg nicht finden konnten.«

994-995 Als Gesine im Sommer 1945 an Typhus erkrankt, hält sie die neben ihr liegende, ebenfalls am Typhus erkrankte Hanna Ohlerich im Fieber für Alexandra Paepcke, »ohne Angst, obwohl sie doch tot war«. – Vgl. auch 1275.

1478 Gesine »hatte dies Kind nicht aufgeben können, in Träumen kam Alexandra wieder und war am Leben [...]. Alexandra in einem fremden Land, ein Kopftuch um die Haare, so daß zwei helle Bögen sich abhoben über der Stirn, sagte auf Ukrainisch: Gesine, nimm mal. Halt mal diesen Kerl, und richtig hatte Gesine dann Dick Eberhardt Paepcke im Arm, der war auch nicht tot, der schlief bloß und träumte, wie sie.«

1494 Bei ihrem Aufenthalt in Althagen im Sommer 1947 muss Gesine jeden Abend beim Milchholen daran denken, wie »Grete Nagel Alexandra und ihr ein Glas Milch angeboten hatte [...]. Es fiel ihr jetzt ein wenig schwerer, Milch zu trinken. [...] Sie hörte Alexandras Stimme nicht. Sie versuchte, beschreibende Ausdrücke zu finden für Alexandras Stimme in jenem Augenblick; da entging ihr fast die Ahnung davon. [...] Es war wie damals. Es war fest und undurchdringlich über das Andenken Alexandras gedeckt; übrig blieb nur ein Wissen, daß sie darunter verborgen war.«

1496 Imaginiertes Zwiegespräch Gesines mit der toten Alexandra.

Vgl. auch 415. 633. 830. 837-839. 1275. 1492. 1589. Anhang XVII.