Bes

Den »krummen Bes« zählt man nach Auskunft des Erzählers neben Epet zu den »schlummerbeschützende[n]« Gottheiten, die denn auch nicht zufällig das Kopfbrett der »zierlichen, fellbedeckten Bettstatt« von Peteprês Hausmeier Mont-kaw zieren (IV, 848). Auch das Schlafgemach des Palastes im Tempelbezirk von On, in dem Echnatôn bei seinen Aufenthalten in der Stadt residiert und in dem er seine bedeutungsvollen Träume träumt, ist mit elfenbeinernen Figuren des Bes geschmückt (V, 1389).

Der Name des »vom Auslande eingeführten komischen Zwerggottes« (IV, 786) spielt im Roman aber vor allem als Bestandteil der Spottnamen eine Rolle, die Peteprês Hofvolk dem kleinen »Hutzel« Gottlieb beigelegt hat (Bes-em-heb, Schepses-Bes).

Nach Erman/Ranke gehören »der bärtige, krummbeinige Bes und die nilpferdgestaltige Thoëris« zu den Gottheiten, »welche die Schläfer beschützen sollen«, weshalb die Königsbetten der 18. Dynastie an den Fußenden häufig mit Bildern der beiden Götter verziert waren (212). Bes und Thoëris (Epet) zählten zu den »niederen Göttern« und hätten »beim Volke sich besonderer Beliebtheit« erfreut (311). Der »aus der Fremde stammende kleine Gott« habe »das Schlafzimmer und was zu ihm gehört unter seiner Verwaltung« und auch als »Beschützer der Toilettenkünste und des Liebeslebens« gegolten (255; vgl. auch 511). Nach Wiedemann (71 f.) war Bes »ein ursprünglich afrikanischer Gott« und spielte auch als Schutzgott bei Geburten eine Rolle.

Abb.: Kalksteinstatue des Bes (vermutl. 30. Dynastie).

Letzte Änderung: 20.07.2013  |  Seitenanfang / Lexikon   |  pfeil Zurück