Bartels, Martin
Als siebzehnjähriger Mathematikstudent wird Bartels von Lehrer Büttner beauftragt, Gauß zusätzlichen Mathematikunterricht zu geben, um dessen außergewöhnliche Fähigkeiten zu fördern. Schon bald kann er seinem Schützling intellektuell nicht mehr folgen, bleibt ihm aber doch eine Stütze bei dessen Karriere. Ähnlich wie Gauß kam er »aus der Armut, hatte als Wunderkind gegolten und sich zu Großem erwählt geglaubt. Dann hatte er ihn getroffen, Gauß.« (84) Bartels beschämt Gauß‘ Mutter, eine Analphabetin, so sehr, dass Gauß es ihm sein restliches Leben nicht verzeiht: »Bartels hatte eine Weile geschwiegen, bevor er mit einer Verachtung, für die er sich später schämte, gefragt hatte, ob sie denn nicht wisse, daß ihr Sohn der größte Wissenschaftler der Welt sei.« (85) Erst im Alter kann er Gauß noch einmal zuvorkommen, indem er eine Abhandlung zur astralen Geometrie verfasst – einem Gebiet, dessen sich Gauß nicht angenommen hatte, aus Angst vor Spott.
Johann Christian Martin Bartels (1769-1836)