Spalanzani, Professor

Professor der Physik in G., bei dem Nathanael studiert. Seiner Familie beschreibt er ihn in einem Brief als kleinen rundlichen Mann »italienischer Abkunft« mit »aufgeworfnen Lippen, kleinen stechenden Augen« und feiner Nase (24). Er gleiche dem Alchimisten »Cagliostro« (24). Seine Tochter Olimpia, in die Nathanael sich verliebt, ist, wie er später erfährt, nur eine »Automate«, die Spalanzani – wohl zusammen mit Coppola – gebaut hat. Mit einer pompösen Feier, zu der auch Nathanael eingeladen ist, führt er sie in die Gesellschaft ein. »Professor Spalanzani schien hoch erfreut über das Verhältnis seiner Tochter mit Nathanael«, und ermutigt Nathanael in seinen Annäherungsversuchen (43).

Als Nathanael Olimpia mit einem Verlobungsring in der Tasche seine Aufwartung machen will, trifft er Spalanzani und Coppola in einem heftigen Streit an. Die beiden zerren an Olimpia, zuletzt flüchtet Coppola mit der augen- und leblosen Puppe. Spalanzani zetert ihm nach und nennt ihn dabei Coppelius. Er fordert Nathanael auf, den Flüchtigen aufzuhalten, und stammelt etwas von Augen, die er ihm, Nathanael, gestohlen habe (45). Als er schließlich mit einem Paar blutiger Augen nach ihm wirft, gerät Nathanael völlig außer sich und versucht, den Professor zu erwürgen.

Nach diesem Vorfall verlässt Spalanzani die Stadt, »um der Kriminaluntersuchung wegen des der menschlichen Gesellschaft betrüglicherweise eingeschobenen Automats zu entgehen« (47).