Candida
Tochter von Mosch Terpin, in die Balthasar verliebt ist. Sie ist »ein bildhübsches Mädchen, mit recht ins Herz hinein strahlenden Augen und etwas aufgeworfenen Rosenlippen« (565). Ihr Haar wird dunkler, je länger man sie ansieht. Schlank und hoch gewachsen, ist sie »die Huld, die Anmut selbst«. »Goethes ›Wilhelm Meister‹, Schillers Gedichte und Fouqués ›Zauberring‹« hat sie alle gelesen, ihren Inhalt jedoch schon wieder vergessen (565). Allzu viel Tiefe ist das ihre nicht; sie schätzt Gespräche, die »sich auf den leichten luftigen Schwingen des unverfänglichsten Humors« bewegen. Gefühle, die in »Empfindelei ausarten«, mag sie nicht (566).
Sie scheint Balthasar nicht abgeneigt zu sein, doch bei dem literarischen Tee im Haus ihres Vaters erliegt auch sie Zinnobers Zauber. Sie küsst ihn nach Balthasars Gedicht-Vortrag, für den Zinnober den Beifall einheimst (572), und sieht »den Kleinen an mit dem Ausdruck der innigsten Liebe« (622). Nachdem Zinnober zum Geheimen Spezialrat aufgestiegen ist, verspricht Mosch Terpin ihm seine Tochter aus eigennützigen Motiven.
Auf der Verlobungsfeier fällt sie bei Zinnobers Entzauberung in Ohnmacht. Wieder aufgewacht, erklärt sie Balthasar, es sei ihr »auf unbegreifliche Weise gewesen, als müsse sie den Unhold lieben, eben um Balthasars willen« (629). Es folgen »tausend Versicherungen, tausend Schwüre ewiger Liebe und Treue« zwischen den beiden (629). Für die Hochzeit wird sie von Rosabelverde geschmückt und mit einem Halsschmuck versehen, »der eine magische Wirkung dahin äußerte, daß sie, hatte sie ihn umgetan, niemals über Kleinigkeiten […] verdrießlich werden konnte. Diese Eigenschaft, die ihr der Halsschmuck gab, verbreitete eine besondere Anmut und Heiterkeit auf ihrem ganzen Antlitz« (647). Verbunden mit Prosper Alpanus' Zaubern, die auf ihrem zukünftigen Heim liegen, ist das Glück dieser Ehe durch die beiden magischen Figuren besiegelt.