Fürst, der alte

Der zur Zeit der Kreislerbiographie bereits verstorbene Vater von Fürst Irenäus war ein Mann von »einfachen milden Sitten« (48). Er verzichtete auf jegliche Regierungstätigkeit, um das »Räderwerk der Staatsmaschine« keiner zu starken »Kraftäußerung« auszusetzen, woran es »zerbrechen müsse«, hatte aber einen »Hang zum Abenteuerlichen, Seltsamen, Geheimnisvollen« (48f). Wenn die Abenteuerlust ihn überkam, »setzte er einen runden Hut auf, und zog einen grauen Überrock an, so daß jedermann auf den ersten Blick wußte, daß der Fürst nun nicht zu erkennen« sei, und ging aus (49).

Die Bekanntschaft des geheimnisvollen Meister Abraham reizte ihn ganz besonders, und er quartierte ihn kurzerhand in seinem Schloss ein. Sein Zimmer ließ er mit seinem eigenen »Studierzimmer mittelst eines geheimen Ganges« verbinden. Über das Treiben der beiden Männer entbrannte unter den Untergebenen ein »angenehmer Wettstreit alberner, sinnloser, Vermutungen« (51 f.). Als der Fürst starb, verließ Abraham den Hof für lange Zeit.