Minona
Ein »anmutiges schneeweißes Windspielfräulein« und Nichte Badines (433). Sie spricht Murr auf Badines Gesellschaftsabend an, weil er sich zu »ennuyieren« scheint, und amüsiert sich über seinen »Katzenpuckel« im Anschluss an sein Nickerchen (433). Im Gespräch stellt der Kater beglückt fest, dass Minona seine Werke »nicht nur gelesen sondern in der höchsten Bedeutung aufgefaßt« hat (434). Einiges davon kann sie sogar auswendig und rezitiert es »mit einer Begeisterung, mit einer Anmut«, die ihn »in einen ganzen Himmel voll Poesie« versetzt, so dass er sich in die Hündin verliebt (434).
Fortan verfolgt er sie – ein »verblendeter Tor«, wie er selbst bemerkt – und gibt vor ihrem Fenster in Minnesängermanier die »zärtlichsten spanischen Weisen« zum Besten, obwohl er sie nur knurren hört (434 f.). Erst ein Eimer Wasser kann ihn stoppen. Nach einigen »Fieberfantasien von vornehmer Kultur, Windspielen u. s. w.« erwacht er und ist von seiner »törichten Liebe« zu der Hündin Minona »ganz genesen« (436).