Koch, Fräulein Doktor
Eine »berühmte Frauenrechtlerin«, Gründerin und Leiterin der »Kochschen Schule«, einer sozialen Frauenschule, die Marianne Effinger um 1910 besucht. Die Revolution 1918/19 hält sie für eine Katastrophe (556). Später arbeitet sie im Innenministerium, während Amalie Mayer die Frauenschule leitet (669). Zu Beginn der 30er Jahre bekennt sie sich zum Nationalsozialismus und ist »hingerissen von Hitler« (803). Im Februar 1933 sieht sie ihn schließlich als göttlichen Erlöser (852). Als Marianne Effinger im Februar 1933 von SA-Leuten aus dem Amt geworfen wird, verzieht sie keine Miene (853).
Gabriele Tergit besuchte vor ihrem Studium die 1908 gegründete erste soziale Frauenschule in Berlin. Deren Gründerin, Alice Salomon (1872-1948), wurde 1933 von den Nationalsozialisten aus ihren Ämtern gedrängt und 1937 zur Emigration gezwungen, hat also mit der fiktiven Figur des Fräulein Koch nichts gemein.