Mainzer, Oskar
Zweites Kind von Julius und Helene Mainzer (geb. Effinger), geb. 1883. Er tritt in das Geschäft seines Vaters ein. 1909 hat er dessen Leitung inne (403). 1919 heiratet er (624) eine Frau »aus der feinsten Familie von Mannheim« (626). Nach der Machtergreifung muss er alle jüdischen Angestellten entlassen und dem christlichen Personal zwei Monatsgehälter im Voraus zahlen (857). Gleichzeitig greifen die Boykott-Maßnahmen des Regimes gegen jüdische Geschäfte, Kunden werden beim Betreten des Warenhauses fotografiert, so dass das Geschäft binnen Kurzem »ganz tot« ist, worauf Oskar einen Selbstmordversuch macht (858). In der Pogromnacht 1938 wird das Geschäft ausgeraubt und zerstört (876). Oskar wird in ein Konzentrationslager gebracht, wo er schwer misshandelt wird. Nach seiner Entlassung kommt er bei seinem Onkel Paul in Berlin unter (877). Sein Schwager Krautheimer hat ihm ein Affidavit ausgestellt, das ihm aber vermutlich nichts mehr nützen wird (ebd.). Sein weiteres Schicksal bleibt ungewiss.
Der Familienstammbaum nennt 1940 als sein Todesjahr.