St. Just
St. Just, Mitglied des Wohlfahrtsausschusses, ist die rechte Hand Robespierres und die ausführende Gewalt der Jakobiner. Er überzeugt Robespierre von der Notwendigkeit der Hinrichtung nicht nur Dantons, sondern auch seiner Mitstreiter: »Wir müssen die große Leiche mit Anstand begraben, wie Priester, nicht wie Mörder. Wir dürfen sie nicht zerstücken, all ihre Glieder müssen mit hinunter« (I, 6). Dabei überzeugt er Robespierre vor allem davon, dass auch Camille sterben muss, gegen den St. Just einen persönlichen Hass zu empfinden scheint (I, 6). Danton prophezeit ihm, er werde bei der Nachwelt »für dieße Lästerung verantwortlich seyn« (III, 4).
Vor dem Nationalkonvent steht er dafür ein, dass man für eine Idee wie die der Revolution töten darf. Er argumentiert, dass die Naturgesetze den Menschen töten, wenn er ihnen zuwider handelt, und dass dementsprechend auch die »moralische Natur« der Revolution das Recht dazu habe (II, 7). Außerdem liegt für ihn auf der Hand, dass die Revolution eine Zeit ist, »wo der Gang der Geschichte rascher ist« (II, 7) und deshalb zwangsläufig mehr Menschen in kürzerer Zeit ihr Leben verlieren.
Als Danton mit seinen Verteidigungsreden das Volk aufwühlt, wird klar, dass St. Just kein Mittel scheuen wird, um sich der Dantonisten zu entledigen: »Sie müssen weg, um jeden Preis und sollten wir sie mit den eigenen Händen erwürgen« (III, 6). Als er von dem geplanten Aufstand durch General Dillon erfährt, zögert er keine Sekunde, damit Danton zum Schweigen zu bringen. Selbst die anderen Mitglieder des Wohlfahrtsausschusses wie Barrère finden sein Vorgehen skrupellos: »Ja, geh St. Just, und spinne deine Perioden, worin jedes Komma ein Säbelhieb und jeder Punkt ein abgeschlagner Kopf ist« (III, 6).