Peter, König

König Peter vom Reich Popo, der Vater des Leonce, weiß sich den Idealen der Aufklärung verpflichtet und hantiert schon beim Ankleiden mit philosophischen (vor allem kantischen) Begriffen, ohne zu ahnen, was sie bedeuten. »Die Substanz ist das An-sich, das bin ich. Er läuft fast nackt im Zimmer herum. Begriffen? An-sich ist an sich, versteht ihr? Jetzt kommen meine Attribute, Modifikationen, Affektionen und Akzidenzien: wo ist mein Hemd, meine Hose? – Halt, pfui! der freie Wille steht da vorn ganz offen. Wo ist die Moral: wo sind die Manschetten?« (I, 2). Er ist überzeugt, seinem Volk das Denken abnehmen zu müssen: »Der Mensch muß denken und ich muß für meine Unterthanen denken, denn sie denken nicht« (I, 2).

Er macht sich einen Knoten ins Taschentuch, um sich an sein Volk zu erinnern: »das ist’s. – Ich wollte mich an mein Volk erinnern!« (I, 2). Als er vor dem Staatsrat über die Verheiratung seines Sohnes sprechen möchte, stürzt ihn der philosophische Grundsatz, dass etwas sein oder auch nicht sein kann, in Verwirrung, und er hebt die Sitzung auf (I, 2).

Auf die Nachricht, dass Prinz und Prinzessin geflohen sind, reagiert er aber durchaus praktisch und lässt die Grenzen des Reiches überwachen, was allerdings keinen besonderen Aufwand bedeutet, da sie von den Fenstern des Schlosses aus einsehbar sind (III, 3). Auch als er bemerkt, dass er bei der Hochzeit »in effigie« seinen Sohn mit einer (vermeintlich) Fremden verheiratet hat, ist er sich sofort über die Konsequenzen im Klaren und will die Heirat rückwirkend wieder aufheben. Nachdem sich alles zum Besten aufgeklärt hat, ist er »gerührt« und »der glücklichste Mann« (III, 3). Unverzüglich überträgt er seine Macht dem Prinzen, um mit seinen »Weisen«, dem Staatsrat, »ungestört jetzt bloß nur noch zu denken« (III, 3).