Rosetta

Rosetta, die Geliebte des Leonce, hat nur einen Auftritt (in I, 3). Das »zierlich gekleidet[e]« Mädchen erkennt, dass die Liebe für Leonce lediglich »Müßiggang« bedeutet, und wird dafür von Leonce mit Respekt für ihre Klugheit bedacht: »Du hast Recht wie immer. Du bist ein kluges Mädchen, und ich halte viel auf deinen Scharfsinn«.

Sie leidet unter den Zweifeln an der Dauerhaftigkeit von Leonces Liebe: »die Zeit kann uns das Lieben nehmen«. Als Leonce sie auffordert, für ihn zu singen und zu tanzen, singt sie von ihrer Todessehnsucht: »O meine müden Füße ihr müßt tanzen / In bunten Schuhen / Und möchtet lieber tief, tief / Im Boden ruhen«. Im Gegensatz zu Leonce nimmt sie diese Gedanken ernst. Als Leonce ihre Umarmung abwehrt, fühlt sie sich einsam und verlassen: »Ich bin eine arme Waise, / Ich fürchte mich ganz allein« (I, 3).