Wimpf, Ute
Eine entnervte Realschullehrerin aus Augsburg, von den Schülern gequält, sogar verletzt – alles war aus dem Lot in der Schule (I, 2, 13). Frau Wimpf ist immer in Rot gekleidet. Sie möchte sich im Wasser auflösen und übt schon mal (I, 2, 19), wendet auch eine »Umkehr-Osmose« bei Mineralwasser an (I, 13). Sie hatte einen Freund, Michael (I, 19). Mit Frau Reutte pflegt sie, nachdem die ihre Pistole weggesteckt hat, eine angeregte Unterhaltung über ihre Berufe. Clarissa Bergs Frage, was sie da trieben, findet kein Verständnis, auch nicht die Frage, ob sie bezahlt hätten (I, 19).
Man trifft sie beim Basteln an, sie schwärmt Frau Reutte vom Selbermachen vor (I, 21). Beide duzen sich inzwischen (II, 27, S. 345). Statt der luxuriösen gemeinsamen »Henkersmahlzeit« plädiert sie für meditatives Fasten (I, 24), später für OM-Klänge (II, 35). Am Ende schreibt sie einen langen Bekenntnisbrief an ihren früheren Schulleiter, Dr. Bester, mit einem Rückblick auf ihr vielfach bedrängtes Leben. Sie möchte eine Spur hinterlassen, vielleicht könnte man das ›Wimpf-Syndrom‹ erforschen? (II, 39, S. 519).
Sie ist dann verschwunden, vermutlich im See, alle suchen vergeblich nach ihr. Es gibt eine Trauerfeier im Andachtsraum, danach einen üppigen Leichenschmaus mit anschließendem Tanz, fast eine Orgie (II, 45).Am andern Tag begeben sich die Insassen alle zusammen zur Erkundung in den ominösen Keller, Lay rezitiert Dante (II, 47).