Kirsch, Wilhelm
Vater von Richard Kirsch, wohnhaft in Columbus, Ohio, ein entfernter Verwandter von Frau Behrend, der er nach dem Krieg Pakete geschickt hat. Er war nach dem ersten Weltkrieg nach Amerika ausgewandert und hatte sich dort als Waffenhändler niedergelassen, obwohl der »scharfe Schliff«, den er in der Reichswehr bekommen hatte, ihn zum Pazifisten hatte werden lassen (II, 118).
Amerika war für ihn das »Land der Verheißung, das neue Reich der Friedfertigen« gewesen. Aber der Eintritt Amerikas in den Zweiten Weltkrieg hatte seinen Glauben »an Vernunft, Verständnis und friedliche Gesinnung« erschüttert, und »schließlich zweifelte Wilhelm Kirsch an der Wahrheit der alten Ideale Amerikas. Der alte deutsche Reichswehrsoldat war, eine Sonderlichkeit, die das Leben mit sich brachte, ein mit Handfeuerwaffen handelnder Pazifist geworden« (II, 119 f.).