Dritter
Der ›Dritte‹ ist einer der acht mit Ordinalzahlen benannten Schauspieler, die sich – neben dem ›Einen‹ oder ›Anderen‹ – einen Schlagabtausch über das Wie und Was ihres ›neuen Theaters‹ liefern. Er plädiert dafür, es den Zuschauern möglichst leicht zu machen, und rät Truffaldino, in seiner Ansprache auf schwere Gedanken zu verzichten. Dem modernen Zuschauer, der sich eigentlich »heraus aus dem Theater« sehne (XVII, 316), werde man nicht durch nostalgische Reminiszenzen gerecht. Das Theater solle vielmehr ablenken und aufheitern: »Rede ihnen nicht von unserem Ernst, das können sie nicht leiden!« (XVII, 319); »Also verkümmere ihnen nicht das bißchen Aufheiterung!« (XVII, 320) Seine Aufforderung an die Kollegen, »in zehn Worten« zusammenzufassen, was ihr ›neues‹ Theater denn nun wolle (vgl. XVII, 321), verläuft sich im Komischen, so dass die Intentionalität als solche ironisch gebrochen wird: »Vierter ›Wir wollen Theater spielen, ganz nach der älteren Art!‹ / Fünfter ›Aber andrerseits doch – ‹ / Sechster ›Ja, natürlich, auf eine neue Weise!‹ / Erster ›Die aber insofern auch wieder die alte ist – als wir gar keine neuartigen Absichten damit verbinden – ‹ / Anderer ›Sondern im Gegenteil – aber natürlich trotzdem – ‹ / Dritter ›Insoferne wir doch moderne Menschen sind – ‹.« (XVII, 321)