Dühr, Annette
Schülerin der Fritz Reuter-Oberschule in Gneez.
1731-1732 Sie ist heimlich in Dieter Lockenvitz verliebt, dem sie zu Weihnachten 1951 ein persönliches Geschenk macht, was ihr wenig später eine Verhaftung einbringt (vgl. 1797). Lockenvitz, der sie immer übersieht, glaubt, das Geschenk käme von Gesine Cresspahl, die ihm 1968 in Gedanken sagt: »Wenn du doch gewußt hättest, es kam von Annette Dühr aus der Zehn A Zwei. Die war so hübsch, so ansehnlich mit ihren Haselnußaugen, ihren schwarzbraunen Zöpfen, einem Gesicht, das lud Zutrauen ein. Die war später Stewardess bei der ostdeutschen Lufthansa [...]. Die mochte dich, die wollte dir gefallen. [...] es wäre dir zum Besseren ausgefallen, hättest du sie finden wollen.«
1797-1800 Wird am 2. Januar 1952 im Zusammenhang mit dem Prozess gegen Lockenvitz für zehn Tage verhaftet wie Gesine Cresspahl und Anita Gantlik.
1800 Nach ihrer Freilassung erkennen Gesine und Anita die »dritte im Bunde« in der Turnstunde: »Annette Dühr ging steif; die hatte wohl länger stehen müssen mit durchgedrückten Knien. Die war gesehen worden, als sie etwas hinterließ an der Tür der Lockenvitzschen Wohnung; der war etwas weniger geglaubt worden. Das Glas auf ihrer Uhr war zerbrochen. Auf dem Rücken hatte sie blaue Striemen, von Schlägen. Ihr fehlte ein Zahn. Sie blickte an uns vorbei in einer bittenden Art; die wünschte sich ausgeschlossen aus solchem Bund.«