Ohlerichs (Warnemünde)
Die Warnemünder »Fischerverwandtschaft« der Ohlerichs in Wendisch Burg, Onkel und Tante von Hanna Ohlerich, die mit ihnen im Herbst 1946 in den Westen flieht.
995 Hanna Ohlerichs Eltern schicken die Vierzehnjährige kurz vor Kriegsende zu den Ohlerichs in Warnemünde »damit das Kind während der letzten Kriegshandlungen auf See sicher war«, und begehen kurz darauf aus Angst vor den Russen Selbstmord (vgl. 1001 f.).
995-997 Hannas Onkel läuft mit ihr und der Familie auf seinem Kutter am 1. Mai 1945 aus. Es folgt eine Irrfahrt über Wismar nach Gedser, von dort nach Niendorf und über Travemünde und Wismar zurück nach Warnemünde, wo sie mit anderen Fischern von den Russen festgenommen und nach Verhören auf einen Fußmarsch nach Neubukow geschickt werden. In Neubukow entkommt Hanna der Bewachung und läuft nach Jerichow zu Cresspahls.
1266 Hanna schreibt 1946 Briefe an die Warnemünder Verwandten, bekommt aber keine Antwort.
1280-1281 Im Herbst 1946 reist Jakob Abs nach Warnemünde, um mit den Ohlerichs über Hannas Verbleib zu sprechen. Die Familie »war bei den Gemeindewahlen mit der Volkspolizei ins Gedränge gekommen« und will nun über die Ostsee in den Westen fliehen. »Damit die Abreise zu den Briten nicht auffiel, sollte Hanna vor Rande zusteigen.« Ilse Grossjohann fährt Hanna in ihrem Kutter zu dem Treffpunkt auf See, wo Hanna in das Boot der Ohlerichs umsteigt.
1551 Ein Päckchen, das Hanna im Sommer 1948 aus Neustadt (in Holstein) an die Cresspahls schickt, gibt kund, dass die Flucht geglückt ist.