Ohlerichs (Wendisch Burg)
Ehepaar aus Wendisch Burg, Inhaber einer Tischlerwerkstatt, Eltern von Hanna Ohlerich.
995 Sie schicken die vierzehnjährige Hanna kurz vor Kriegsende zu ihrer »Fischerverwandtschaft«, den Ohlerichs in Warnemünde, »damit das Kind während der letzten Kriegshandlungen auf See sicher war«.
1001-1002 Sobald die Tochter aus dem Haus ist, erhängen sie sich in Wendisch Burg aus Angst vor den Russen. Karsch, der sich bis Kriegsende bei Gertrud und Martin Niebuhr versteckt gehalten hat und dann nach Jerichow zu den Cresspahls kommt, bei denen Hanna gestrandet ist, »hatte es ihr nicht sagen mögen, als er sie ihm Fieber sah«.
1030 Die Angst der Ohlerichs vor der Roten Armee ist eine Folge der antisowjetischen Propaganda der Nazis: Sie »hatten der Reichsregierung nicht viel geglaubt als eben dies Letzte und hängten sich auf am Hals: vor der Zeit, bevor sie die Fremden aus dem Osten mit eigenen Augen, eigenen Ohren wahrgenommen hatten: sagten die Überlebenden«.
1266 An Hannas Verhalten in Cresspahls Haus war ungefähr »zu erraten, was für einen Hausstand die alten Ohlerichs geführt hatten. Was auf sie zukam, hatte der Alte angenommen, was nach außen getan wurde, entschied er. Die Mutter hatte die Küche, den Keller, die Wohnung verwalten dürfen, doch unter seiner Aufsicht. Sein Wort war das letzte, und blieb hinlänglich erklärt durch seinen Willen, noch bis zu dem Strick, den er ihr gab, und dem, den er für sich nahm. Streng, auch zärtlich, leicht zu bewundern von einem Kind.«