Schenk, Fritz
Bis 1945 Standesbeamter, danach Polizist und 1945-1946 Bürgermeister in Jerichow.
244 Als Heinrich Cresspahl bei ihm im März 1933 die Geburt seiner Tochter meldet, »war Fritz Schenk aufgestanden beim Überreichen der Geburtsurkunden und hatte Cresspahl mit Handschlag beglückwünscht zu den herrlichen Zeiten, in die er ein Kind gesetzt habe, Fritz Schenk der Kaninchenforscher, dem seine Mutter nicht gesagt hatte, wie die Kinder in die Welt kommen. Nahm die Hacken zusammen und sah Cresspahl bieder in die Augen und sagte: Man lebt doch ganz anders. Man hat doch wieder eine Freude am Beruf! [...] Cresspahl gab ihm die Hand stumm zurück. Ihm fiel nichts ein.«
1180-1183 Auf Vorschlag von Peter Wulff macht Bürgermeister Cresspahl Fritz Schenk 1945 zum Polizeichef von Jerichow. – Schenk, 1928 in die SPD eingetreten, wurde 1932 »zu seiner Befriedigung« aus der Partei ausgeschlossen, war nach 1933 »immer mit dem Maul voran für seinen geliebten Führer und Reichskanzler«, wusste sich aber vor einer Mitgliedschaft in der NSDAP ebenso zu drücken wie vor der Einziehung zur Wehrmacht, vor der er sich von Kriegsbeginn an bis zum Ende »mit Attesten, Eingaben, Zeugnissen« erfolgreich bewahrt hatte. – Peter Wulff »empfahl diesen eher, damit er sich reinritt«. – Die Berufung zum Polizisten behagt ihm sichtlich nicht. – »Sie sind der Dienstherr! rief er aus, ergriffen von Gehorsam, stand gerade, damit er ja nicht geradestehen mußte für seine Aufträge.«
1372 Wird im Herbst 1945 für kurze Zeit Nachfolger von Cresspahl als Bürgermeister, 1946 löst Alfred Bienmüller ihn in dem Amt ab (vgl. 1414).
Vgl. auch 1185. 1208. 1221. 1231. 1348-1349.