Hor-em-heb (Haremheb)
Ein »Großoffizier« am Hof Amenophis‘ III., der die Aufgaben ausführt, die Peteprê als »Vorsteher der Palasttruppen, Oberster der Scharfrichter und Befehlshaber der königlichen Gefängnisse« nur dem Titel nach obliegen. Joseph erkennt rasch, dass Peteprê »aus solchem Verhältnis häufiger Ärger und manche vergoldete Demütigung erwachsen mußte« (IV, 843), und der Erzähler vermutet, dass Peteprês beträchtlicher Weinkonsum damit zusammenhängt, »denn der Wein erwärmte ihm wohl das Gefühl seiner selbst und ließ ihn glauben, daß er trotz jenem Hor-em-heb ein rechter und wirklicher Truppenoberst sei« (V, 916). Auch in dem großen Gespräch mit Mut-em-enet wird Peteprês Empfindlichkeit in diesem Punkt erkennbar (vgl. V, 1036, 1038).
Hor-em-heb dient auch unter Echnatôn als »oberster Oberst« und drängt ihn zu Feldzügen gegen die aufsässigen syrischen Stadtfürsten (V, 1477).
Es handelt sich zweifellos um den späteren Pharao Haremhab (Horemheb), der nach Thomas Manns Gewährsmann Weigall unter Amenophis III., Echnaton und Tutenchamun als hoher Militär diente, nach Echnatons Tod die Rückkehr zum Amunskult betrieb und schließlich letzter Pharao der 18. Dynastie wurde (vgl. Weigall, 154, 157 f. u. pass.).