Meh-en-Wesecht (Meh)
Im zweiten Jahre ihres Liebesleidens zieht Mut-em-enet zwei Frauen aus ihrer engeren Umgebung ins Vertrauen: Tabubu, die »Kammersklavin vom Dienste der Schminktiegel« in Potiphars Hauswesen, und Meh-en-Wesecht, eine von Peteprês Haremsfrauen. Der »Kleinen, Munteren mit offenem Haar und in durchsichtigem Hemd« (V, 1116) ist die Delikatesse fremd, mit der Mut-em-enet den Fall betrachtet wissen will. Sie hält ihre Unterscheidung von körperlicher und geistiger Liebe (V, 1118-1120) für eine übertriebene Verkomplizierung: »›Das verstehe ich nicht‹, sagte die Nebenfrau Meh, ›wie heiklig du die Dinge betrachtest. Ich meinte, da du ihn magst, so käme es schlechthin darauf an, daß ihr eure Füße und Häupter zusammentätet, damit du es gut hättest.‹« (V, 1120). Ohne sich »auch nur entfernt soviel dabei zu denken wie Mut«, befördert sie mit diesen »so geradehin« gegebenen Worten eine weitere »Lockerung« in Muts Innerem (ebd.).
Bei Tabubus unterweltlichem Liebeszauber (V, 1231-1238), bei dem sie als »Beisitzerin« fungiert (V, 1230), fällt Meh-en-wesecht in Ohnmacht (V, 1235), aus der sie erst wieder erwacht, als der Zauber beendet ist. Mut-em-enet sinkt ihr »unter heftig-anhaltendem Schluchzen an den Hals« (V, 1238).